Das Blachianhaus in Neuötting PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Administrator   
Samstag, den 14. September 2013 um 11:10 Uhr

Die oberbayrische Stadt Neuötting entstand nach einer Invasion der Ungarn 907, in der die Stadt Oetting zerstört wurde. Beim Wiederaufbau entstand an der Stelle der zerstörten Stadt Oetting die Stadt Altötting. An einer besser zu verteidigenden Bergterrasse entstand über dem Inn die Stadt Neuötting.

Das Stadtwappen zeigt die Gnadenkapelle in Altötting, in einem offenen Tor sitzt Maria und hält das Jesuskind in ihren Armen.
Wappen der Stadt Neuötting


Über die Gold- und Silberschmiede in Neuötting ist nur wenig bekannt. In "Die Kunstdenkmäler von Bayern, Bezirk Pfarrkirchen" S.198 wird ein Ziburium um 1710-20 genannt, das das Beschauzeichen von Neuötting tragen soll und das Meisterzeichen ICI.

Dank der alten Häuserbücher von Neuötting, welche die Stadtpflegerin Renate Heinrich untersucht hat, konnten die Bewohner des sogenannten "Blachianhauses" in der Ludwigstrasse 55 ermittelt werden. Die Aufzeichnungen reichen von 1668-1907. Es beginnt 1668 mit Christoph Huebner, dem Goldschmied, der offensichtlich bereits 1669 verstorben war, da seine Frau Eva als Witwe zu dieser Zeit genannt wurde.

1675 wird der Goldschmied Onphrius (Onophry) Hofreit(h)er genannt, der vermutlich die Witwe des Christoph Huebner geheiratet hat, da er 1679 als Witwer der Eva erwähnt wird.

1689 wird dann wohl die neue Ehefrau Anna Catharina Hofreiter als Witwe des Onopheri genannt.

1690 wird nun Joseph Carl Jez (Jetzt) als Goldschmied mit Catharina genannt, der 1724 auch zum "inneren Rat" gehört haben soll.



Im Jahr 1742 wird dann Maria Franziska Jetzt als Witwe des GS Joseph Carl genannt. Es folgen die Goldschmiede Michael Dimbler (1742) aus Braunau, Johann Stephan Schmez (1747) von Kraiburg, 1747 Rückkauf durch Michael Dimbler, Johann Michael Lehr (1747) von Velden a.d.Vils und Georg Plächian (Goldschmied).

Im Stadtbrand 1797 wird das Haus durch einen Stadtbrand zerstört, wodurch ein Mobiliarschaden von 1437 Gulden entstanden ist. Im Jahr 1800 geht das Haus auf den Sohn Franz Xaver Plachian (später Blachian) über.

 

Im Münchner Anzeiger vom 23. May 1804 wird gegen Franz Xaver Plachian, bürgerlicher Goldschmied und Silberarbeiter wegen Überschuldung ein Insolvenzverfahren bekanntgegeben.
Ein Löffel mit dem Meisterzeichen [FXP] und BZ von Neuötting wurde wohl von Franz Xaver Plachian um 1810 hergestellt.

Zuletzt aktualisiert am Samstag, den 14. September 2013 um 11:13 Uhr