Die oberbayrische Stadt Neuötting
entstand nach einer Invasion der Ungarn 907, in der die Stadt Oetting
zerstört wurde. Beim Wiederaufbau entstand an der Stelle der
zerstörten Stadt Oetting die Stadt Altötting. An einer besser zu
verteidigenden Bergterrasse entstand über dem Inn die Stadt
Neuötting.
Das Stadtwappen zeigt die Gnadenkapelle in
Altötting, in einem offenen Tor sitzt Maria und hält das Jesuskind
in ihren Armen.
Über die Gold- und
Silberschmiede in Neuötting ist nur wenig bekannt. In "Die
Kunstdenkmäler von Bayern, Bezirk Pfarrkirchen" S.198 wird ein
Ziburium um 1710-20 genannt, das das Beschauzeichen von Neuötting
tragen soll und das Meisterzeichen ICI.
Dank der alten
Häuserbücher von Neuötting, welche die Stadtpflegerin Renate Heinrich
untersucht hat, konnten die Bewohner des sogenannten
"Blachianhauses" in der Ludwigstrasse 55 ermittelt werden. Die
Aufzeichnungen reichen von 1668-1907. Es beginnt 1668 mit Christoph
Huebner, dem Goldschmied, der offensichtlich bereits 1669 verstorben war, da seine
Frau Eva als Witwe zu dieser Zeit genannt wurde.
1675 wird der Goldschmied
Onphrius (Onophry) Hofreit(h)er genannt, der vermutlich die Witwe
des Christoph Huebner geheiratet hat, da er 1679 als Witwer der Eva
erwähnt wird.
1689 wird dann wohl die neue Ehefrau Anna
Catharina Hofreiter als Witwe des Onopheri genannt.
1690 wird
nun Joseph Carl Jez (Jetzt) als Goldschmied mit Catharina genannt,
der 1724 auch zum "inneren Rat" gehört haben soll.
Im Jahr 1742 wird dann Maria Franziska Jetzt als
Witwe des GS Joseph Carl genannt. Es folgen die Goldschmiede Michael
Dimbler (1742) aus Braunau, Johann Stephan Schmez (1747) von
Kraiburg, 1747 Rückkauf durch Michael Dimbler, Johann Michael Lehr
(1747) von Velden a.d.Vils und Georg Plächian
(Goldschmied).
Im Stadtbrand 1797 wird das Haus durch einen
Stadtbrand zerstört, wodurch ein Mobiliarschaden von 1437 Gulden
entstanden ist. Im Jahr 1800 geht das Haus auf den Sohn Franz Xaver
Plachian (später Blachian) über.
Im Münchner Anzeiger vom 23. May
1804 wird gegen Franz Xaver Plachian, bürgerlicher Goldschmied und
Silberarbeiter wegen Überschuldung ein Insolvenzverfahren
bekanntgegeben. Ein Löffel mit dem Meisterzeichen [FXP] und BZ
von Neuötting wurde wohl von Franz Xaver Plachian um 1810
hergestellt.
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