Die niedersächsiche Stadt Bockenem im Landkreis Hildesheim wird
im Buch von Scheffler über die Goldschmiede Niedersachsens nur mit
einem einzigen Vertreter genannt. Es ist ein Gold- und
Silberarbeiter Müller, von dem nicht mehr geschrieben wurde, als
dass sein Sohn Johann Heinrich August am 13.10. 1843 zu Wilhelm
Jürgens in Wolfenbüttel in die Lehre aufgenommen wurde. Aus den
Taufbüchern* der Kirche in Bockenem geht hervor, dass es sich um den
Goldschmied Johann August Carl Müller handelt, der zwischen 1823 und
1848 12 Kinder laufen lässt.
Im Gewerbeadressbuch von 1867
zählt die Sadt 2000 Einwohner und der Meister Müller wird dort nicht
mehr erwähnt, dafür die beiden Meister Weber (Johann Heinrich Ernst
Weber, der zwischen 1837-1842 3 Kinder taufen lässt)* und
Wunnenberg.
In den Taufbüchern wird noch ein weiterer
Goldschmied Johann Jacob Pullmann bzw. Püllmann genannt, der
zwischen 1805 und 1810 4 Kinder taufen lässt.
Das Wappen der Stadt Bockenem zeigt
einen Schild, gespalten von Gold und Rot, überdeckt mit
einem unten gezinnten silbernen Schrägbalken.
Auf einem Löffel wurde das folgende Beschauzeichen und
Meisterzeichen [CM12] gefunden, das wegen der Ähnlichkeit des BZ zum
Stadtwappen wohl der Stadt Bockenem zuzuordnen ist. Es handelt sich
hier wohl um das Meisterzeichen des Meisters Johann August Carl
Müller.
Ein älterer Teelöffel mit
Feder-Muster und einem ähnlichem MZ mit integrierter 12-Loth-Marke
stammt vermutlich vom selbem Meister. Das BZ [B] dürfte also
ebenfalls fpr Bockenem stehen, was noch zu untersuchen ist.
*die Taufbücher bis 1848 der Kirche
in Bockenem wurden von Herrn Willfried Klingelhöfer untersucht und
die Ergebnisse hier nun veröffentlicht. |